Grünes Heupferd
Tettigonia viridissima
Säbel am Hintern
Sind die gefährlich? Das Weibchen des Großen Heupferds trägt einen furchterregenden Säbel am Hinterleib. Doch keine Angst: Stechen kann es damit nicht! Bei dem Säbel handelt sich um einen so genannten „Legebohrer“ und der ist nur dazu da, die Eier in lockerem Erdboden abzulegen.
Lebensrettende Ohren am Knie
Heuschrecken sind begehrte Leckerbissen für Fledermäuse - und verfügen über eine ausgeklügelte Strategie, um ihnen zu entkommen. Im Gegensatz zu uns Menschen können Heuschrecken die äußerst hohen, im Ultraschallbereich liegenden Rufe von Fledermäusen hören: mit Ohren, die sie an ihren Knien verstecken! Hier werden Schallsignale an ein flüssigkeitsgefülltes Organ geleitet, an dem wiederum spezielle Sinneszellen sitzen. Trifft der Schrei einer Fledermaus darauf, so weiß die Heuschrecke, dass sie sich schnellstens in Sicherheit bringen muss - und das kann lebensrettend sein
Kniegelenke
Mit der Lupe lassen sich am Vorderbein kurz unterhalb des Kniegelenks zwei spaltförmige Öffnungen entdecken. Hiermit können die Heuschrecken hören. Es handelt sich um das so genannte Tympanalorgan: Schallwellen treffen durch die Öffnungen auf eine Art Trommelfell und erzeugen dort Schwingungen.
Jede Heuschrecke singt ihr eigenes Lied?
Die Männchen von Heuschrecken können singen. Und ähnlich wie bei Vögeln hat jede Heuschreckenart ihren eigenen Gesang. Heuschrecken-Kenner können daher schon hören, welche Arten in einem Gebiet vorkommen, bevor sie diese überhaupt gesehen haben. Der zirpende und schwirrende Gesang entsteht bei Heupferden durch das Aneinanderreiben der Vorderflügelkanten, die extra dafür verstärkt sind. Mit ihrem Gesang werben die Männchen um die Gunst der Weibchen und grenzen ihr Revier gegen Konkurrenten ab.
Das schmeckt mir
Sowohl junge als auch erwachsene Heupferde ernähren sich überwiegend von anderen Insekten - das können Blattläuse, Schmetterlingsraupen, Wanzen, Käfer, Fliegen aber auch andere Heuschrecken sein. Daneben werden auch zahlreiche Kräuter gefressen. Aufgrund der Nahrungsvielfalt sagt man, dass Heupferde „Allesfresser“ sind.
Hilf mir!
Immer wieder verirren sich Heupferde und andere große Laubheuschrecken in unsere Wohnungen. Meistens werden sie durch Licht angelockt und gelangen durch geöffnete Fenster oder Türen herein. Dort sorgen sie regelmäßig für Aufregung oder sogar Angst und Schrecken. Das ist aber völlig unbegründet! Hilf den armen Tierchen ganz einfach und setze sie wieder raus. Stechen können sie nicht und zu einem nahezu schmerzfreien Biss kommt es allenfalls, wenn man das Tier zu stark drückt!
Steckbrief
Insektenordnung
Heuschrecken, Orthoptera
Markenzeichen
Körper überwiegend grünlich, sehr lange, dünne Fühler, hier ein Weibchen mit langem, schwertförmigen Legebohrer
Nahrung
überwiegend kleinere Insekten, aber auch pflanzliche Nahrung
Körperlänge
30 bis 40 mm
Juli – Oktober
fliegt und hüpft auf Wiesen, an Wald- und Wegrändern, in Obstgärten, auf Feldern und in Gärten.
Doppelgänger
in 60 Sekunden
Grünes Heupferd – Larve
Tettigonia viridissima
Warum haben Heupferde Körperteile im XXL-Format?
Schon die kleinen Heupferde haben als Larve auffällig lange Antennen. Sie gehören zur Gruppe der Langfühlerschrecken. Die Fühler überspannen häufig die Körperlänge. Bei manchen Tieren besteht ein Fühler aus 500 Einzelgliedern. Bei ausgewachsenen Tieren können diese eine Länge von fünf Zentimeter erreichen. Lange Fühler sind superempfindliche Sinnesorgane. Ebenfalls im XXL-Format die Hinterbeine. Im Laufe der Evolution zu mächtigen Sprungbeinen umgewandelt.
Steckbrief
Insektenordnung
Heuschrecken, Orthoptera
Markenzeichen
kleines grünes Heupferd mit kurzen Flügeln
Nahrung
überwiegend kleinere Insekten, aber auch pflanzliche Nahrung
Körpergröße
5 bis 35 mm
Mai – Juli
auf Wiesen, an Wald- und Wegrändern, in Obstgärten, auf Feldern und in Gärten