Ackerhummel

Bombus pascuorum

Ackerhummel 1

Hummelstaat

Hummeln gehören zu den so genannten staatenbildenden Insekten, das heißt, sie leben zusammen als Volk in einem Nest. Ein Ackerhummel-Volk besteht aus etwa 100 bis 150 Tieren. Eine Königin sowie weibliche Arbeiterinnen und männliche Tiere (sog. Drohnen) teilen sich die Arbeit.

Ackerhummel 1

Und sie fliegt doch!

"Da die Hummel ja nicht weiß, dass sie nicht fliegen kann, tut sie es einfach trotzdem!" Dieser Satz könnte aus einem Motivationsseminar stammen und er hat seine Berechtigung. Nach den Gesetzen der Aerodynamik sollte es bei der kleinen Flügelfläche und dem relativ hohen Gewicht der Hummel nicht möglich sein zu fliegen. Die Hummel erzeugt aber mit sehr schnellen Flügelschlägen Luftwirbel. Sie sorgen für den Auftrieb ihres pummeligen Hummelkörpers.

Ackerhummel 1

Stachel

Weibliche Hummeln haben am Hinterleib einen Giftstachel. Allerdings stechen Hummeln eher selten und nur, wenn sie sich oder ihr Nest deutlich bedroht sehen.

Ackerhummel 1

Warum trägst du einen Pelz?

Alle Hummeln besitzen einen Pelz aus dichten Haaren. Tatsächlich dient das dichte Haarpolster wie ein Fell der Wärmeisolierung. Gut gewärmt können Hummeln schon im Frühjahr mit als erste Insekten fliegen. Außerdem können sie in den kalten Frühmorgenstunden mit der Nahrungssuche beginnen, wenn andere Insekten sich noch in der Sonne aufwärmen. Dank ihres Pelzes können Hummeln im Hochgebirge leben und nördlich des Polarkreises, wo es vielen Sechsbeinern viel zu kalt wäre!

Ackerhummel 1

Das schmeckt mir

Hummeln brauchen Energie-Drinks. Blütennektar ist ein guter Energiespender - er besteht hauptsächlich aus Zucker, enthält aber auch Eiweiß und Vitamine. Da der süße Saft tief unten am Grund der Blüten versteckt liegt, benötigen sie ihren Rüssel. Durch den skönnen sie wie mit einem Strohhalm saugen und trinken. Außerdem fressen sie gerne Pollen, den sie auch sammeln und zu ihrem Nest transportieren.

Ackerhummel 1

Hilf mir!

Hummeln leben von Nektar und Pollen und brauchen vom zeitigen Frühjahr bis spät in den Herbst ein durchgehendes Angebot an Futter. Du kannst leicht helfen, indem Du Deinen Garten oder Balkon mit Blumen wie Krokussen, Schlüsselblumen oder Glockenblumen oder auch Kräutern wie Lavendel und Thymian bepflanzt. Auch Klee, Lupinen, Taubnesseln, Wilder Dost, Wegwarte und Disteln mag die Hummel sehr. Hast du einen großen Garten freut sie sich auch über Obstbäume, Wildrosen, Sommerflieder, Blauregen und Efeu.

Ackerhummel 7
Ackerhummel 8

Steckbrief

Insektenordnung

Hautflügler, Hymenoptera

Markenzeichen

gelbrot behaarter Rücken, Hinterleib gräulich und ganz hinten dann wieder gelbrot

Nahrung

Nektar und Pollen verschiedener Blütenpflanzen

Körpergröße

9 bis 18 mm

März – Oktober

fliegt auf Wiesen, Waldlichtungen, an Wegrändern, in Parks und Gärten

Doppelgänger

Ackerhummel
Ackerhummel
Bombus pascuorum
Helle_Erdhummel
Helle Erdhummel
Bombus lucorum
In Mitteleuropa leben etwa 50 verschiedene Hummelarten. Jede Art hat individuelle Farben und Muster, so dass sie daran sehr gut auseinander zu halten sind. Manche Hummeln halten sich jedoch nicht an die Norm und sind schwierig zuzuordnen. In solchen Fällen helfen nur mikroskopisch kleine Merkmale zur Arterkennung, wie beispielsweise die Betrachtung der Geschlechtorgane weiter.
YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Ackerhummel – Puppe

Bombus pascuorum

Ackerhummel 1

Warum werden aus vielen Hummeln Arbeiterinnen?

Sobald der Hummelstaat wächst, werden aus den Eiern der Königin Arbeiterinnen. Sie sind kleiner als die Königin und haben viele Aufgaben. Zuerst bleiben sie einige Tage im Nest. Das Wärmen und Füttern der Larven steht als erstes auf dem Programm. Später fliegen sie aus, um Nahrung zu sammeln. Das ist Pollen für die Larven und die Königin. Hummeln stellen auch Honig aus Nektar her. Er lagert in Brutzellen als Vorrat. Wegen der geringen Mengen ist dieser Honig für uns Menschen jedoch uninteressant.

Ackerhummel 10
Ackerhummel 8

Steckbrief

Insektenordnung

Hautflügler, Hymenoptera

Markenzeichen

Weiße Larven, die von der Form an Maden erinnern

Nahrung

Pollen und noch mehr Pollen, der als Vorrat angesammelt wird

Größe

9 bis 18 mm

März – Oktober

unter der Erde in einem Nest auf Wiesen, Waldlichtungen und in naturnahen Gärten

Entwicklungsreihe

Ackerhummel 12Vollbildansicht öffnen
Hallo! Hier zeige ich Dir mal mein Zuhause: Mein Volk wohnt in einem Nest, das zwischen Laub und Moos, in kleinen Höhlen oder auch in einem verlassenen Mäusenest versteckt sein kann.
Ackerhummel 13Vollbildansicht öffnen
Meine Mutter ist eine Königin! Hier hat sie mich als Ei mit einigen meiner Geschwister in ein so genanntes Ei-Näpfchen gelegt, das sie selbst gebaut hat. Es besteht aus kleinen Pflanzenteilchen und einer Art Wachs.
Ackerhummel 14Vollbildansicht öffnen
Nach etwa fünf Tagen schlüpfen wir aus den Eiern und leben als klitzekleine Larven von Pollen, den uns unsere Mutter bereitgelegt hat. Wir fressen viel und wachsen schnell. Etwa acht Tage nach dem Schlüpfen sind wir schon ausgewachsen.
Ackerhummel 15Vollbildansicht öffnen
Nun trennen sich meine Geschwister und ich, und jede von uns spinnt sich einen pergamentartigen Kokon um sich herum.
Ackerhummel 16Vollbildansicht öffnen
In diesem Kokon werden wir zur Puppe und verwandeln uns in ein bis zwei Wochen zu einer richtigen Hummel.
Ackerhummel 17Vollbildansicht öffnen
Ich bin eine Arbeiterin geworden. Meine Aufgabe besteht darin, Pollen und Nektar zu sammeln und meine königliche Mutter sowie mein größer werdendes Volk damit zu versorgen.