Blaugrüne Mosaikjungfer
Aeshna cyanea
Keine Angst vor Libellen!
Viele Menschen haben Angst vor Libellen und fürchten, gestochen zu werden. Namen wie „Augenstecher“ oder im Englischen „Dragonfly“ befördern diese Vorstellungen. Alle Libellen sind völlig ungefährlich. Sie stechen niemals, denn sie haben nicht einmal einen Stachel!
Von der Libelle zum Hubschrauber
Eine Libelle kann im Flug auf der Stelle stehen, rückwärts fliegen, rasant beschleunigen und problemlos die Flughöhe variieren - so was wollten Techniker auch entwickeln und erfanden nach dem Vorbild der Libellen schließlich den Hubschrauber. Auch in der Form erinnert so ein Hubschrauber tatsächlich sehr an eine Libelle. Aber so fantastisch ein Hubschrauber auch sein mag, die Techniker gestehen neidvoll ein, dass Libellen es noch besser können.
Libellenauge
Durch die Lupe kannst Du sehen, dass das Libellenauge nicht einfach „ein Auge“ ist. Es ist eine Halbkugel mit einer ganz grobkörnig wirkenden Oberfläche. Jedes dieser „Körner“ ist ein einzelnes Auge - das heißt, dass das Libellenauge aus sehr vielen einzelnen Augen zusammengesetzt ist. So bestehen die beiden Augen einer Mosaikjungfer aus über 60.000 Einzelaugen - man nennt sie Komplexaugen oder Facettenaugen. Alle Insekten haben diese Art von Augen.
Warum hängen am Ufer tote Libellenlarven?
Das Leben der Libellen ist zweigeteilt: Als Larven leben sie unter Wasser, als Erwachsene als rasante Flieger an Land und in der Luft. Wenn die Larven soweit sind, dass sie das Wasser verlassen können, klettern sie an einem Stängel hoch und verankern sich mit ihren Krallen. Das kann ein ins Wasser gefallener Ast sein. Ihre Haut reißt am Rücken auf und nach mehreren Stunden kriecht die fertige Libelle aus ihrer Haut heraus. Die leere Larvenhaut bleibt zurück. Sie wird als „Exuvie“ bezeichnet. Exuvien lassen sich hervorragend sammeln und aufbewahren. An ihnen lassen sich alle Merkmale der jeweiligen Larve noch bis ins kleinste Detail erkennen. Mit einem speziellen Bestimmungsschlüssel für Libellenlarven ist es möglich, die genaue Art zu ermitteln. Das ist eine verbreitete Methode, um herauszufinden, welche Libellenarten an einem Gewässer zu Hause sind.
Das schmeckt mir
Alle Libellen leben räuberisch und erbeuten andere Insekten im Flug. Auf dem Speiseplan stehen Mücken, Schmetterlinge, Köcherfliegen, Eintagsfliegen aber auch andere Libellen. Mosaikjungfern verspeisen ihre Opfer meistens direkt in der Luft. Manchmal fliegen sie über eine Stunde lang zwischen einem Mückenschwarm auf und ab und erbeuten dabei eine Mücke nach der anderen. Auf diese Weise kann ein Stechmückenschwarm erheblich verkleinert werden.
Hilf mir!
Ein eigener Teich ist nicht nur ein besonders schöner Blickfang im Garten, sondern bietet vielen Tier- und Pflanzenarten einen wertvollen Lebensraum. Blaugrüne Mosaikjungfern und andere Libellenarten nehmen das Angebot gerne an, legen ihre Eier ins Wasser und sind regelmäßige Besucher am Gartenteich. Wer keinen eigenen Garten hat, der kann sich zum Beispiel für die Anlage eines Schulteiches engagieren.
Steckbrief
Insektenordnung
Libellen, Odonata
Markenzeichen
Körper dunkelbraun, mosaikartig grün und blau gefleckt, oben auf der Brust zwei breite grüne Streifen
Nahrung
andere Fluginsekten wie Mücken oder Fliegen
Länge
7 bis 8 cm
Juni – November
an kleineren und größeren stehenden oder langsam fließenden Gewässern, auch an Gartenteichen, Jagdflüge auch an Wegrändern und in Wäldern
Doppelgänger
In Mitteleuropa leben etwa 15 verschiedene Arten von Mosaikjungfern (Aeshnidae). Sie unterscheiden sich insbesondere in der Färbung und Musterung von Brust und Hinterleib. Die Blaugrüne Mosaikjungfer ist gut zu erkennen an den beiden breiten grünen Flecken im „Schulterbereich“.
Die Mosaikjungfer in 60 Sekunden
Blaugrüne Mosaikjungfer – Larve
Aeshna cyanea
Unterwasserjäger
Wenn Ihr Euch den Kopf einer Libellenlarve durch eine Lupe anschaut, seht ihr, dass er zu einem merkwürdigen breiten Schnabel ausgezogen ist. Und ich habe auch schon riesige Facettenaugen für eine gute Beutejagd unter Wasser.
Fangmaske eingeklappt
Der breite Schnabel am Kopf ist die „Fangmaske“, einer äußerst gefährlichen Waffe für Beutetierchen. Entdecke, wie die Maske vorspringen kann im nächsten Bild.
Fangmaske ausgeklappt
Die Larve kann diese Maske ausklappen. Am Ende liegen spitze, hakenförmige Greifzangen. Mit ihnen packt die Larve ihre Beute, hält sie fest, klappt die Fangmaske wieder ein und führt das gefangene Tier zum Mund, wie beispielsweise kleine Kaulquappen oder frisch geschlüpfte Fische.
Steckbrief
Insektenordnung
Libellen, Odonata
Markenzeichen
bräunlich gefärbt mit kurzen Flügelstummeln auf dem Rücken
Nahrung
lebt räuberisch von kleinen Tierchen, Kaulquappen und Fischlarven
Länge
50 mm
ganzjährig
im Wasser von kleineren und größeren stehenden oder langsam fließenden Gewässern, auch an Gartenteichen