Erdhummel
Bombus terrestris s.l.
Fußgeruch bei Hummeln
Wissenschaftlern der Universität Bristol zufolge hinterlassen Hummeln nicht nur Fußgeruch, sondern können sogar zwischen den eigenen Stinkefüßen und denen anderer Hummeln unterscheiden. Es wird vermutet, dass sie dadurch schnell und unkompliziert herausfinden können, ob sie oder eine andere Hummel die Blüte bereits angeflogen und ausgesaugt hat. In dem Fall würde eine erneute Landung an der Blüte nicht lohnen.
Artengruppe "Erdhummel"
Mit dem Namen „Erdhummel“ werden hier vier verschiedene Arten zusammengefasst, die sich äußerlich so sehr ähneln, dass sie nur von Fachleuten zweifelsfrei bestimmbar sind. Dies wird im wissenschaftlichen Namen mit der Abkürzung s.l. für „sensu lato = im weiteren Sinne“ gekennzeichnet. Häufig sind die Dunkle Erdhummel (Bombus terrestris) und die Helle Erdhummel (B. lucorum - Foto). Außerdem kommen bei uns noch die Große Erdhummel (B. magnus) sowie die Kryptarum-Erdhummel (B. cryptarum) vor.
Das Essbesteck einer Hummel
Flüssiger Blütennektar ist ein guter Energy drink aus Zucker, Eiweißen und Vitaminen. Aber wie rankommen an den süßen Saft? Dazu haben Hummeln - wie auch Bienen oder Schmetterlinge - ihre Mundwerkzeuge umgebaut zu einem relativ langen Rüssel: mit ihm können sie weit in die Blüten eindringen und den Nektar wie durch einen Strohhalm einsaugen. Hummeln können aber auch beißen: Mit ihren kräftigen Zangen am Mund zerbeißen sie die Staubbeutel von Blüten und gelangen so an die nahrhaften Pollen.
Wie summen Hummeln?
Es ist der Flügelschlag von Insekten, der einen Summton entstehen lässt. Dabei ist die Anzahl der Flügelschläge pro Sekunde entscheidend dafür, wie sich der Summton für uns anhört. Hummeln haben eine mittlere Schlagzahl und es entsteht ein typischer, ziemlich tiefer Summton. Bei Schmetterlingen ist die Flügelschlagzahl sehr niedrig und wir hören so gut wie nichts. Mücken hingegen schlagen über 1000-mal pro Sekunde mit ihren Flügeln, was zu dem bekannten, sehr hohen Sirren führt.
Das schmeckt mir
Wie alle Hummeln ernähren sich auch Erdhummeln von Blütennektar und Pollen. Bei der Blütenauswahl sind sie wenig wählerisch und werden in der Wissenschaft daher als „polylektisch“ bezeichnet - „sammeln an vielen Blüten“. Im Gegensatz dazu gibt es „oligolektische“ Arten, die Pollen nur an bestimmten Pflanzenfamilien oder -gattungen sammeln. Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang bestäubt eine einzelne Erdhummel zwischen 2.000 und 4.000 Blüten und konnte dabei auf über 250 verschiedenen Wildpflanzenarten beobachtet werden.
Hilf mir!
Erdhummeln legen ihre Nester bevorzugt unterirdisch an, oftmals sogar in über 1 m Tiefe. Meist nutzen sie dazu verlassene Mäusenester oder die Gänge von Maulwürfen. Um den Hummeln im Garten zu helfen, sollten wir die lochförmigen Eingänge zu diesen unterirdischen Bauten nicht beseitigen. Stattdessen können wir sie mit hohl liegenden Ziegelsteinen vor Regen schützen.
Steckbrief
Insektenordnung
Hautflügler, Hymenoptera
Markenzeichen
Körper schwarz behaart, eine gelbe Binde hinter dem Kopf, eine zweite gelbe Binde auf dem Hinterleib, Körperende weiß behaart
Nahrung
Nektar und Pollen verschiedener Blütenpflanzen
Körpergröße
11 bis 23 mm
März – Oktober
Wiesen, Wegrändern, in Parks und Gärten
Doppelgänger
Erdhummel – Puppe
Bombus terrestris s.l.
Steckbrief
Insektenordnung
Hautflügler, Hymenoptera
Markenzeichen
wachsweiße, madenartige Larveerinnern
Nahrung
Pollen von Blütenpflanzen, die von Hummeln des gleichen Staates gesammelt und als Vorrat angelegt werden
Größe
bis 20 mm
April – September
unter der Erde in einem Nest auf Wiesen, Waldlichtungen und in naturnahen Gärten