FEUERWANZE

Pyrrhocoris apterus

Feuerwanze 1

Das Essbesteck einer Feuerwanze

Wanzen können ausschließlich flüssige Nahrung zu sich nehmen. Ihre Mundwerkzeuge sind derart umgebildet, dass sie eine Art Rüssel bilden. An dessen Spitze befinden sich Stechborsten, mit denen die Tiere winzige Löcher in Pflanzenteile oder Beutetiere bohren. Im Rüssel befinden sich ein Speichel- und ein Nahrungskanal: Durch den Speichelkanal werden Sekrete in die Nahrungsquelle gepumpt, die zur Verflüssigung führen. Diesen flüssigen Brei saugen Wanzen dann durch den Nahrungskanal auf. In Ruhestellung klappen die meisten Arten ihren Rüssel nach hinten unter die Bauchsite ein, so dass er von oben nicht sichtbar ist.

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Hilf mir!

Die Samen von Linden sind die Hauptnahrung von Feuerwanzen. Wer also eine Linde in seinen Garten pflanzt, wird mit großer Wahrscheinlichkeit Feuerwanzen anlocken, sobald der Baum erste Blüten und Früchte ausbildet.

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Können Feuerwanzen fliegen?

Der wissenschaftliche Artname „apterus“ leitet sich aus dem Griechischen ab und bedeutet „flügellos“. Und in der Tat sind die Flügel bei etwa 95% aller ausgewachsenen Feuerwanzen stark verkürzt, so dass von oben die Rückensegmente sichtbar sind. Bei etwa 5% der Feuerwanzen sind die Flügel zwar voll entwickelt und erreichen die Spitze des Hinterleibs. Es gibt also immer mal wieder einzelene Tiere, vor allem Männchen, die auch flugfähig sind.

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Gendarm

In Frankreich heißt die Feuerwanze auch „Le gendarme“. Das rührt daher, dass die Farben und Muster an die rot-schwarze Kleidung der französischen Gendarmen vom Ende des 17. Jahrhunderts erinnern.

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Schwarz-Rote Warntracht

Die meisten anderen Wanzenarten sind grünlich oder bräunlich gefärbt und somit gut in ihrer Umgebung getarnt. Andere wie Feuerwanzen, Streifenwanzen, Ritterwanzen und viele Raubwanzen hingegen sind geradezu aufdringlich auffällig schwarz-rot gezeichnet. Und natürlich sind sie so für Vögel und andere Fressfeinde leicht zu erspähen. Allerdings schmecken sie widerlich und insbesondere die sehr ähnlichen Ritterwanzen scheiden zudem bei Angriffen ein giftiges Sekret aus. Einmal probiert lernen ihre Feinde aus der schlechten Erfahrung und nehmen die auffällige Schwarz-Rote-Färbung generell als Warnhinweis wahr: „Vorsicht, schmeckt grausig!“

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Das schmeckt mir

Wie alle anderen Wanzen, saugen Feuerwanzen ihre Nahrung mithilfe eines Rüssels auf. Wichtigste Nahrungsquelle sind die herabgefallenen Samen von Linden und Robinien, außerdem von Eibisch, Malven und anderen Malvengewächsen. Daher finden wir Feuerwanzen meist am Boden unterhalb dieser Pflanzen. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, saugen sie zudem an toten Insekten.

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Feuerwanze 8

Steckbrief

Insektenordnung

Wanzen, Heteroptera

Markenzeichen

kontrastreiche schwarz-rote Zeichnung, schwarze Flecken auf der Mittellinie des roten Hinterleibs

Nahrung

saugt an Samen und Pflanzen, nimmt gelegentlich auch tierische Nahrung auf

Länge

1 bis 9 mm

April – November

insbesondere an sonnigen Orten unter Linden und Robinien, auch in Gärten und Stadtparks

Doppelgänger

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FEUERWANZE
Pyrrhocoris apterus
Feuerwanze 10
Knappe
Spilostethus saxatilis
Auch Ritterwanzen haben die auffällige schwarz-rote Warnfärbung und leben wie die ähnlichen Feuerwanzen häufig gesellig in größeren Gruppen. Ihre Flügel sind voll ausgebildet, so dass Ritterwanzen fliegen können. Auf den am Hinterende sichtbaren Flügelmembranen befindet sich ein auffälliger weißer Punkt. Die schwarze Zeichnung auf dem roten Rücken bildet bei Ritterwanzen eine Art zusammenhängendes Kreuz, während sie bei Feuerwanzen aus getrennten Flecken besteht. Feuerwanzen haben hinter dem Kopf einen roten Halsring, der bei Ritterwanzen schwarz ist.

Feuerwanze – Larve

Pyrrhocoris apterus

Feuerwanze 1

Feuerwanzen lieben es gesellig

Im Sommer und Herbst finden sich mitunter Hunderte von Individuen unterschiedlicher Entwicklungsstadien am Fuße von Linden, auf sonnigen Mauern oder an Holzpfählen.

Feuerwanze 12
Feuerwanze 8

Steckbrief

Insektenordnung

Wanzen, Heteroptera

Markenzeichen

kontrastreiche schwarz-rote Zeichnung, schwarze Flecken auf der Mittellinie des roten Hinterleibs

Nahrung

saugt an Samen und Pflanzen, nimmt gelegentlich auch tierische Nahrung auf

Länge

1 bis 9 mm

Zeit des Vorkommens

April bis November – insbesondere an sonnigen Orten unter Linden und Robinien, auch in Gärten und Stadtparks

Entwicklungsreihe

Feuerwanze 14Vollbildansicht öffnen
Endlich ist wieder Frühling! Hier siehst Du meine Eltern, die den Winter hinter sich gebracht haben, um sich im April und Mai zu paaren. Meine Mutter wird nun eine kleine Vertiefung im Boden ausscharren, etwa 40-80 Eier darin ablegen und das Ganze mit kleinen Bodenpartikeln und Pflanzenstückchen abdecken.
Feuerwanze 15Vollbildansicht öffnen
Schon bald schlüpfen aus ihren Eiern winzig kleine, nur etwa stecknadelkopfgroße Larven. Hier siehst Du mich gemeinsam mit meinen Geschwistern in unserem gemütlichen Zuhause.
Feuerwanze 16Vollbildansicht öffnen
Unsere Außenhaut ist ziemlich hart. Und darum können wir nicht wie Du einfach wachsen um größer zu werden, sondern müssen zwischendurch unsere steife Haut abstreifen. Hier siehst Du mich bei der Häutung.
Feuerwanze 17Vollbildansicht öffnen
Vor etwa 2 Monaten bin ich aus dem Ei geschlüpft. Ich habe mich schon mehrfach gehäutet und werde meinen Eltern von Mal zu Mal immer ähnlicher.
Feuerwanze 18Vollbildansicht öffnen
Wir lieben es gesellig und meist findest Du deshalb viele von uns auf einem Haufen. Und sehr gerne sonnen wir uns gemütlich auf warmem Holz, im unteren Stammbereich von Lindenbäumen oder auf Mauern.
Feuerwanze 19Vollbildansicht öffnen
Meist leben wir gemeinsam mit erwachsenen Feuerwanzen. Guck mal, wie ähnlich wir uns schon sind. Ob die große Wanze wohl einer meiner Eltern ist? Ich muss mich nur noch einmal häuten, dann habe ich unsere fünf Larvenstadien durchlebt und werde im Hochsommer erwachsen sein.
Feuerwanze 20Vollbildansicht öffnen
Endlich sind meine Geschwister und ich ausgewachsen und zeigen die typische schwarz-rote Zeichnung der Feuerwanzen. Nun gilt es, den Winter unbeschadet zu überstehen, um dann im kommenden Frühjahr eigene Familien zu gründen.