Hainschwebfliege
Episyrphus balteatus
Doppelname
Warum wird die Hainschwebfliege auch Winterschwebfliege genannt? Einige Weibchen überwintern als ausgewachsene Fliegen und verlassen mitunter an wärmeren Wintertagen ihr schützendes Versteck. Sie gehören dann zu den ganz wenigen Insekten, die man auch in den Wintermonaten beobachten kann
Ein bisschen Zugvogel
Hainschwebfliegen gehören zu den so genannten Wanderinsekten: Im Herbst fliegen viele von ihnen wie unsere Zugvögel gen Süden in Richtung Mittelmeer und überqueren dabei sogar die Alpen und Pyrenäen. Im nächsten Frühjahr kommen sie dann zurück.
Augenpaar Weibchen
Männchen oder Weibchen? Wer Schwebfliegen auf die Augen schaut, kann das Geschlecht erkennen: Bei den Weibchen sind sie durch die Stirn getrennt.
Wieso siehst du aus wie eine Wespe?
Ein bisschen sehe ich doch aus wie eine Wespe, oder? Das liegt an meinem gelb-schwarz gezeichneten Hinterleib. Und ich will auch, dass es aussieht als wäre ich eine Wespe. Warum? Viele Vögel fressen für ihr Leben gerne Insekten. Und diejenigen Vögel, die mal so richtig schlechte Erfahrungen mit stechenden Wespen gemacht haben, merken sich künftig: „Achtung, gelb-schwarz tut weh! Lieber nicht jagen.“ Und so kommt es, dass Vögel glauben, ich sei gefährlich, obwohl ich überhaupt nicht stechen könnte. Diesen raffinierten Trick harmloser Tiere, so auszusehen wie ein gefährliches Tier, nennt man übrigens „Mimikry“. Viele Schwebfliegenarten nutzen diesen Trick und sehen auf den ersten Blick Wespen, Bienen, Hummeln oder Hornissen täuschend ähnlich.
Das schmeckt mir
Ausgewachsene Schwebfliegen ernähren sich von Blütennektar und Blütenpollen. Damit zählen sie neben Bienen und Hummeln zu den wichtigsten Bestäubern von Blütenpflanzen. Die Larven von Schwebfliegen ernähren sich vielschichtiger: es gibt Arten, die wie die Hain-Schwebfliege räuberisch von Blattläusen und anderen Kleininsekten leben. Andere ernähren sich von Pflanzensäften und wieder andere nehmen organische Überreste im Boden oder auch in stark verschmutzten Pfützen auf.
Hilf mir!
Schwebfliegen haben keinen langen Saugrüssel wie Hummeln und Schmetterlinge und benötigen deshalb Blüten, in denen Nektar und Pollen leicht zu erreichen sind. Dies sind sogenannte „Korbblütler“ wie Löwenzahn, Wegwarte und Ringelblume und „Doldenblütler“ wie Engelwurz, Giersch und Bärenklau. Hilfreich ist vor allem eine möglichst artenreiche Blumenwiese im Garten, auf der es dann lange im Jahresverlauf blüht. Diese wird viele verschiedene Insekten anlocken und uns selbst wunderbare Möglichkeiten bieten, den unterschiedlichen Blütenbesuchern ganz nah zu kommen.
Augenpaar Männchen
Männchen oder Weibchen? Wer Schwebfliegen auf die Augen schaut, kann das Geschlecht erkennen: Bei den Männchen stoßen die großen Facettenaugen auf dem Kopf zusammen.
Steckbrief
Insektenordnung
Zweiflügler, Diptera
Markenzeichen
Hinterleib gelb -schwarz quergestreift, Rücken kupferfarben mit drei helleren Längslinien
Nahrung
Nektar und Pollen verschiedener Blütenpflanzen
Länge
10 mm Körpergröße
Februar – November
liegt und lebt in fast allen Lebensräumen sehr häufig
Doppelgänger
Hainschwebfliege – Larve
Episyrphus balteatus
Warum verändern Hainschwebfliegen ihren Speiseplan?
Die Larven der Hainschwebfliege haben einen völlig anderen Speiseplan im Vergleich zu den erwachsenen Tieren. Die Larven sind Räuber und ernähren sich von anderen Insekten. Die fertige Hainschwebfliege nimmt nur Nektar und Pollen zu sich. In der jeweiligen Entwicklung sind diese Tiere somit perfekt auch mit ihren Mundwerkzeugen an das Nahrungsangebot im jeweiligen Lebenraum angepasst.
Steckbrief
Insektenordnung
Zweiflügler, Diptera
Markenzeichen
weißliche, bräunliche, durchscheinende Larven, ähneln ein bisschen Raupen
Nahrung
Blattläuse, Spinnmilben und andere Kleinstinsekten
Länge
bis 10 mm Körpergröße
April – August
auf Pflanzen mit Blattläusen