Holzbiene
Xylocopa violacea
Blumenräuber
Holzbienen sind groß und klobig und passen daher nicht in enge Blütenröhren. Auch ist ihr Rüssel nicht lang genug, um an den Nektar in der Tiefe der Blüte gelangen zu können. Das löst die Holzbiene mit Leichtigkeit: Mit ihren kräftigen Zangen beißt sie Blüten von außen auf und gelangt so auf dem kürzesten Weg an den leckeren Nektar. Für die Blume ist dies glatter Diebstahl: Denn der Deal „Insekt bestäubt Pflanze auf dem Weg durch die Blüte, und erhält dafür Nektar“ ist damit geplatzt.
Fühlerspitzen
So erkennst Du das Männchen: Die Fühler sind an der Spitze leicht abgeknickt und die beiden vorletzten Antennenglieder sind rotgelb gefärbt. Beim Weibchen sind sie komplett schwarz.
Winterflug
Manchmal fliegen wir mitten im Winter: Holzbienen halten als ausgewachsene Insekten eine Art Winterschlaf in selbstgegrabenen Erdlöchern, in Holzgängen oder Mauerspalten. An besonders warmen Wintertagen im Januar oder Februar können sie schon mal ihr Quartier verlassen und sich auf der Suche nach Blüten auf Zimmerpflanzen verirren.
Hilf mir!
Holzbienen bauen ihre Nester in trockenem Totholz und genau daran mangelt es häufig in der Landschaft und in unseren aufgeräumten Gärten. Wir können ihnen helfen, indem wir trockene Stammabschnitte oder dicke Äste in sonnenexponierter Lage anbieten - besonders beliebt ist senkrecht aufgestelltes oder aufgehängtes Holz von Obstbäumen.
Das schmeckt mir
Holzbienen lieben die unterschiedlichsten Blumen - Hauptsache sie bieten ordentlich viel Blütennektar oder Pollen. Besonders beliebt sind sogenannte Lippenblütler und Schmetterlingsblütler wie zum Beispiel die Kletterpflanze Blauregen, auch bekannt als Glyzinie. Die fleißigen Bienen bringen einen Teil des Pollens zum Nest, um Nahrung für den Nachwuchs zu liefern.
Warum heißt du Holzbiene?
Man nennt uns Holzbienen, weil wir unsere Nester in Holz bauen. Übrigens leitet sich auch unserer wissenschaftlicher Name Xylocopa davon ab: er setzt sich zusammen aus den griechischen Worten „Xylon“ = „Holz“ und „koptein“ was so viel heißt wie „schneiden“. Wir sind also die „Holzschneidenden“, weil wir für unsere Nester tiefe Löcher ins Holz bohren.
Steckbrief
Insektenordnung
Hautflügler, Hymenoptera
Markenzeichen
hummelartiges Aussehen, am ganzen Körper tiefschwarz, Flügel metallisch blauschwarz schimmernd
Nahrung
Nektar und Pollen verschiedener Blütenpflanzen
Länge
20 bis 30 mm Körpergröße
März – Oktober
wärmebegünstigte, sonnige Lebensräume wie Streuobstwiesen Parks und Gärten, im Süden häufiger als im Norden
Holzbienen – Larve
Xylocopa violacea
Warum sind Holzbienen die "Zimmersleute" unter den Bienen?
Die Weibchen der Holzbienen nagen mit ihren Zangen am Mund einen tiefen Gang in einen trockenen Baumstamm. Bis zu 20 cm ist er tief - also zehnmal so lang wie die Biene selbst. Das ist so, als müsstest Du einen 17 Meter langen Tunnel nur mit einer Zange graben. Viel Arbeit! Vom Hauptgang aus gräbt sie Seitengänge, die als Kinderzimmer dienen. Mauern kann diese Biene auch. Mit einer Mischung aus Holzspänen, Speichel und Nektar errichtet sie eine Wand vor jedem Kinderzimmer. So bekommt jeder Nachwuchs sein eigenes Zimmer.
Steckbrief
Insektenordnung
Hautflügler, Hymenoptera
Markenzeichen
ähnelt im Aussehen einer weißen Made, wie bei anderen Bienenarten
Nahrung
gesammelter Pollen, der bereits in der Brutkammer von der Mutter angelegt wurde
Länge
bis 45 mm Körpergröße
Januar – Dezember
entwickelt sich in altem, morschen Holz