Hornisse
Vespa crabro
Hartnäckige Vorurteile
„Sieben Hornissenstiche töten ein Pferd“ - so ein gängiges Vorurteil. Pharmakologen haben indes herausgefunden, dass eine Ratte die Stiche von 60 Hornissen ohne bleibende Schädigungen überlebt hat. In Wirklichkeit ist das Gift eines Hornissenstichs nicht giftiger als das von Wespen und Honigbienen und nur bei einer Allergie gegen das Gift gefährlich. Zudem sind Hornissen sehr wenig angriffslustig und stechen nur, wenn sie angegriffen werden oder ihr Nest in Gefahr wähnen.
Hornissennest am Haus - was nun?
Hornissen bauen ihre Nester an mehr oder weniger dunklen, trockenen Orten - das kann auch schon mal der Dachboden oder ein Schuppen sein und somit in direkter Nähe zu uns Menschen. Kein Grund zur Panik: Hornissen sind weit weniger aggressiv, als so manche Wespenart. Außerdem stehen Hornissen unter Schutz und ihre Nester dürfen deshalb nicht einfach entfernt werden. Sollte eine bedrohliche Nähe zum Nest nicht vermeidbar sein, kann man sich an ortsansässige Naturschutzorganisationen oder Imker wenden, die das gesamte Nest dann gegebenenfalls umsiedeln können.
Hilf mir!
Ursprünglich bieten alte, in Teilen ausgehölte Bäume ideale Nistmöglichkeiten für Hornissen. In unseren weitgehend ausgeräumten Wäldern und Landschaften sind solche natürlichen Nisthöhlen leider zur Mangelware geworden und Hornissen leiden unter Wohnungsnot. Abhilfe können hier spezielle Hornissenkästen schaffen, die im Fachhandel erhältlich sind oder auch selbst gebaut werden können.
Passt nicht!
Hornissen besiedeln gerne Hohlräume und da bieten sich für sie die Nistkästen von Vögeln geradezu an: Regelmäßig lässt sich dabei allerdings beobachten, dass ein Hornissennest die Größe eines Vogelnistkastens bei Weitem überschreitet, aus allen Ritzen und Öffnungen herausquillt und sich schließlich außerhalb des Kastens immer weiter vergrößert.
Das schmeckt mir!
Hornissen benötigen zur Aufzucht ihrer Larven tierisches Eiweiß, das sie sich durch den Fang großer Mengen an Insekten beschaffen. Ganz oben auf der Speiseliste stehen Fliegen und Wespen, was Hornissen einen besseren Ruf einbringen sollte. Darüber hinaus lecken Hornissen gerne an Baumsäften, nehmen Nektar bestimmter Pflanzen auf und finden sich im Herbst an Fallobst ein.
Kräftiger Beißer
Hier kann man schön die Kieferzangen einer Hornisse sehen. Mit diesen kräftigen Werkzeugen kann sie Holz abnagen, welches mit Speichel vermischt den papierartigen Rohstoff der Nester und Waben bildet. Außerdem werden damit ergriffene Beutetiere mundgerecht zerlegt oder aber auch die Rinde von Bäumen angenagt, um so in den Genuss von süßem Baumsaft zu kommen.
Steckbrief
Insektenordnung
Hautflügler, Hymenoptera
Markenzeichen
Kopf gelbbraun, Brust braun mit rötlichen Schultern, Hinterleib schwarz-gelb geringelt
Nahrung
Leben räuberisch von anderen Insekten, außerdem von Baumsäften und Fallobst
Länge
20 bis 35 mm
März bis November
Lebt in lichten Wäldern, Gärten und Parks
Doppelgänger
Hornisse – Larve
Vespa crabro
Steckbrief
Insektenordnung
Hautflügler, Hymenoptera
Markenzeichen
wachsweiße, madenartige Larve
Nahrung
die Larven werden von der Königin und den Arbeiterinnen mit durchgekauten und -gekneteten Kügelchen aus erbeuteten Insekten gefüttert
Länge
bis ca. 25 mm
Mai bis September
in umfangreichen Nestern in Baumhöhlen, auch in Nistkästen, Schuppen und auf Dachböden