Kleiner Fuchs
Aglais urticae
Aufgerollter Riesenstrohhalm
Der Schmetterlingsrüssel ist so lang, dass er dem Tier im Flug hinderlich wäre. Der Weltrekord liegt sogar bei 28 cm! Deshalb tragen Schmetterlinge ihren Rüssel fein säuberlich eingerollt wie einen Gartenschlauch mit sich herum. Sie entrollen ihn nur, wenn er tatsächlich zum Trinken gebraucht wird.
Wie verbringst Du den Winter?
Der Kleine Fuchs gehört zu den wenigen unserer heimischen Schmetterlinge, die den Winter als Falter überleben. Zwei bekannte Arten, die das auch schaffen, sind der Zitronenfalter und das Tagpfauenauge. Die meisten anderen Schmetterlinge überdauern die kalte Jahreszeit als Ei, Raupe oder Puppe. Kleine Füchse verstecken sich über den Winter an witterungsgeschützten Orten wie in Höhlen, auf Dachböden, in Kellern oder Schuppen. Schon an den ersten warmen Tagen im Jahr verlassen sie ihre Winterquartiere und suchen sich die ersten Blüten zum Nektar saugen. Sie gelten deshalb als Frühlingsboten.
Hilf mir!
Die Falter freuen sich über möglichst viele verschiedene nektarreiche Pflanzen im Garten. Der Kleine Fuchs ist bis in den Herbst hinein unterwegs und muss Energie tanken, um die kalten Wintermonate zu überleben. Deshalb braucht er auch spät blühende Blumen wie Astern. Aber alle schönen Blumen nützen nichts, wenn wir nicht auch den Raupen Nahrung anbieten: und das sind ausschließlich Brennnesseln. Mit einer Brennnessel-Ecke im Garten hilfst Du also dem Kleinen Fuchs und mit ihm vielen anderen Schmetterlingen und Insekten.
Das schmeckt mir
Als Falter ernähren sich Kleine Füchse von Blütennektar und sind dabei nicht sonderlich wählerisch. Einige Hundert Pflanzenarten konnten schon gezählt werden, an denen sich die Falter bedienen - darunter auch etliche exotische Gartenpflanzen.
Steckbrief
Insektenordnung
Schmetterlinge, Lepidoptera
Markenzeichen
blaue, halbmondförmige Flecken an den Rändern von Vorder- und Hinterflügeln
Nahrung
Nektar verschiedener Blütenpflanzen
Länge
40 bis 50 mm Flügelspannweite
März – Oktober
fliegt auf Wiesen, an Wegrändern, in Streuobstwiesen, in Parks und Gärten
Doppelgänger
Kleiner Fuchs – Raupe
Aglais urticae
Warum werden die Raupen kaum von Vögeln gefressen?
Die Raupen geben sich keine Mühe, sich auf ihren Futterpflanzen zu tarnen, unauffällig zu verhalten oder nur in der Dunkelheit aktiv zu sein. Obwohl sie damit für jeden Vogel leicht zu entdecken sind, werden sie nicht erbeutet. Das liegt an ihren zahlreichen Dornen, die den Vögeln den Geschmack verderben.
Ausgerechnet Brennnesseln
eder Kontakt mit Brennnesseln erzeugt bei uns juckende Hautquaddeln. Den Raupen vom Kleinen Fuchs passiert das nicht. Geschickt manövrieren sie um die nadelspitzen Brennhaare herum. Sie futtern auch an den weniger behaarten Blatträndern oder beißen die Härchen kurzerhand an der Basis ab. So entgehen sie der brennenden „Giftspritze“.
Steckbrief
Insektenordnung
Schmetterlinge, Lepidoptera
Markenzeichen
stachelige, schwarze Raupe mit gelben Längsbinden
Nahrung
Brennnesseln
Länge
bis 30 mm
April – September
auf Wiesen, an Wegrändern, in Streuobstwiesen, in Parks und Gärten mit Brennnesselbeständen