Leder-Laufkäfer

Carabus coriaceus

Kräftige Beißzangen

Alle Käfer haben eines gemeinsam: Sie beißen Nahrungsstücke ab und kauen sie gründlich durch. Allerdings passiert das nicht im Mund, denn sie haben ja keine Zähne. Käfer zerkleinern und kauen ihre Nahrung mit ihren praktischen Mundwerkzeugen, die vorn am Kopf liegen. Räuberische Arten wie der Leder-Laufkäfer haben sehr spitze und scharfe Zangen, um ihre Beute zu packen und zu zerkleinern.

Kann ein Leder-Laufkäfer eigentlich fliegen?

Nein, das kann er nicht. Die Deckflügel sind an der Naht auf dem Rücken miteinander verwachsen und die Hinterflügel fehlen. Dies gilt für viele andere Laufkäferarten ebenfalls. Dafür können sie aber - wie ihr Name schon vermuten lässt - hervorragend und ungeahnt schnell laufen.

Hilf mir!

Leder-Laufkäfer bewohnen gerne naturnahe Gärten. Während der Dämmerung und nachts gehen sie auf Beutezug, tagsüber halten sie sich in morschen Baumstubben oder unter Stein-, Laub- und Reisighaufen auf. Wer solche Versteckmöglichkeiten im Garten anbietet, hilft nicht nur dem Leder-Laufkäfer, sondern auch vielen anderen Kleintieren.

Giftdusche bei Angriff

Viele der größeren Laufkäfer-Arten wehren sich mit einer Giftdusche gegen Angreifer wie insektenfressende Vögel und Säugetiere: Fühlen sie sich bedroht, geben sie giftige Sekrete aus ihren Analdrüsen ab und können außerdem ihre ätzenden Verdauungssäfte bis zu 1m weit Angreifern gezielt entgegenspritzen - bei so viel Gift vergeht den meisten Feinden der Appetit.

Das schmeckt mir

Leder-Laufkäfer sind nachtaktive Jäger und erbeuten andere Insekten, Schnecken und Würmer, außerdem fressen sie Aas. Dazu schlagen sie ihre dolchartig gebogenen Kiefer in ihr Opfer und spritzen ihnen ein buttersäurehaltiges Sekret ein. Dadurch wird das Tier zu einer Art Brei aufgelöst, den die Leder-Laufkäfer anschließend aufnehmen können.

Im Garten gern gesehen

Leder-Laufkäfer haben Nacktschnecken zum Fressen gern und vertilgen eine ganze Menge von ihnen. Deshalb sind sie im Garten gerne gesehen und stellen eine Art biologische Schädlingsbekämpfung dar.

Steckbrief

Insektenordnung

Käfer, Coleoptera

Markenzeichen

großer, schwarzer, schwach glänzender Käfer, Flügeldecken lederartig gerunzelt

Nahrung

ernährt sich vor allem von Würmern, Schnecken und Aas

Länge

3 bis 4 cm

aktiv von April – November

vorwiegend in Wäldern, auch in naturnahen Gärten

Doppelgänger

Leder-Laufkäfer

Carabus coriaceus

Hain-Laufkäfer

Carabus nemoralis

Es gibt in Mitteleuropa etwa 30 Laufkäfer-Arten aus der Gattung Carabus, die sich zum Teil sehr ähneln. Der in Wäldern häufige Hain-Laufkäfer bleibt mit etwa 20 nis 25 mm Körperlänge deutlich kleiner als der Leder-Laufkäfer. Außerdem sind seine Flügeldecken glänzend und nicht matt.