Rote Waldameise
Formica rufa
Achtung Säureangriff!
Wenn sich Ameisen bedroht fühlen, nehmen sie eine charakteristische Stellung ein: Sie strecken ihren Hinterleib durch die Beine nach vorne und können dann ihrem Angreifer ätzende Ameisensäure entgegen spritzen. Wenn man einem ihrer Nester zu nahe kommt, greifen Ameisen auch Menschen an, um ihr Revier zu verteidigen. Dabei verletzen sie zunächst die Hautoberfläche mit ihren Beißwerkzeugen, um dann zusätzlich Ameisensäure auf die Bissverletzungen zu spritzen. Das kann richtig weh tun, die Haut rötet sich und es entstehen Pusteln oder Quaddeln.
Was macht die Ameise mit den Blattläusen?
Häufig sieht man Ameisen, die sich zwischen Blattläusen aufhalten. Und obwohl die kleinen Blattläuse eine leichte Beute wären, werden sie nicht von den Ameisen gefressen. Stattdessen „melken“ Ameisen die Blattläuse, indem sie mit ihren Antennen streicheln und deren Ausscheidungen - den so genannten Honigtau - verzehren. Im Gegenzug verteidigen Ameisen ihre Blattläuse gegen Feinde wie zum Beispiel Marienkäfer. So haben beide einen Vorteil vom Zusammenleben, man spricht von einer Symbiose.
Hilf mir!
Waldameisen und deren Ameisenhaufen stehen unter Naturschutz. Seit vielen Jahrzehnten kümmern sich so genannte Ameisenschutzwarten in allen Bundesländern darum, Waldameisen zu schützen und zu fördern. Dazu werden zum Beispiel Ameisenhaufen vor Baumaßnahmen, Holzarbeiten oder die direkte Zerstörung durch Menschen und Tiere geschützt oder auch bedrohte Waldameisenvölker umgesiedelt. Wer sich im Ameisenschutz engagieren möchte, findet sicherlich in seiner Nähe entsprechende Ansprechpartner.
Die Kraft der kleinen Krabbeltiere
Staunend lässt sich beobachten, wie eine klitzekleine Ameise ganze Blätter oder Ästchen transportiert, die wesentlich größer und schwerer sind als sie selbst. Und in der Tat können Ameisen locker das 50-fache ihres eigenen Körpergewichts heben: Das ist in etwa so, als wenn es uns gelänge, ohne Hilfe einen kleinen Laster zu tragen.
Das schmeckt mir!
In einem Waldameisen-Staat sind es die Arbeiterinnen, die für die Ernährung des Volkes zuständig sind. Sie erbeuten alle möglichen anderen Insekten, gehen auch an Aas, sammeln Nektar und bedienen sich an den süßen Ausscheidungen von Blattläusen. Da sie in Wäldern Tausende von pflanzenschädigenden Insekten wie Schmetterlingsraupen und Blattwespenlarven erbeuten, gelten sie als Nützlinge und werden vom Förster gern gesehen.
Der Ameisenhaufen
Waldameisen bauen an windgeschützten, sonnigen Waldrändern oder an Waldlichtungen bis zu 1,5 m hohe Haufen - ihr Ameisennest. Die obersten Schichten sind mit Fichten- oder Kiefernnadeln und kleinen Zweigstückchen abgedeckt, das Innere der Nestkuppel besteht überwiegend aus Erde. Das Ameisennest setzt sich unterhalb des Haufens in bis zu 2 m Tiefe fort. In der Erde finden sich zahlreiche Kammern, die über Gänge miteinander in Verbindung stehen. In so einem Ameisenhaufen können 100.000 bis 1.000.000 Ameisen wohnen.
Steckbrief
Insektenordnung
Hautflügler, Hymenoptera
Markenzeichen
Schlanker Vorderkörper, rundlicher Hinterkörper. Oberseite von Kopf, Hinterleib und größter Teil der Beine schwarzbraun, übriger Körper rötlich
Nahrung
überwiegend Insekten und deren Larven, außerdem die Ausscheidungen von Blattläusen
Länge
4 bis 11 mm
ganzjährig
an Waldrändern und in lichten Wäldern, insbesondere in Nadelwäldern
Doppelgänger
Rote Waldameise – Larve
Formica rufa
Steckbrief
Insektenordnung
Hautflügler, Hymenoptera
Markenzeichen
weißliche, madenförmige Larve ohne Beine und Augen
Nahrung
werden von Arbeiterinnen mit Nahrungsbrei versorgt
Länge
5 bis 8 mm
April bis August
in großen Ameisenhaufen an Waldrändern und in lichten Wäldern, insbesondere in Nadelwäldern